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1316. Juni 24. Lubez (Leubus).

Octavo kal. Jul.

Bolezlaus und Vladezlaus, Herzoge von Schlesien und Herren von Liegnitz, thun kund, dass vor ihnen Peter von Grosanow (Grossen, Kr. Wohlau) und Frau Katharina, seine Gemahlin, mit der Tochter Elisabeth und den ehelichen Söhnen Swideger und Simon den Verkauf ihrer Güter gen. Grosanow mit allen Zugehörungen, Dörfern, Wäldern, Büschen, Weiden, Fischereien, der Mühle und der Fähre an das Kloster zu Leubus für 300 Mark Groschen polnischer Zahl bekannt haben. Die Herzoge bestätigen den Verkauf mit dem ganzen Eigenthums-, Nutzungs- und Herrschaftsrecht auf den Rath ihrer Getreuen.

Z.: Vincenz von Schildberg, Steffan von Berndorf, Ywan von Kossow (Kossendau), Macey von Kawicz, Paul Abscacz (Abschatz), Johann Curdboc (Kurzbach) und Rollo horzogl. Notar, Ausfertiger dieses.


Or. im Bresl. Staatsarch. Leubus No. 185 mit dem an grünrothen Seidenschnüren hängenden bekannten Fusssiegel und dem Helmrücksiegel des Herzogs Boleslaw, sowie dem Helmrücksiegel des Herzogs Wladislaw, welches Grotefend, Sphragistik S. 44, für eine Fälschung hält, jedoch wohl mit Unrecht, denn es ist genau dasselbe Siegel, welches an der Urkunde vom 26. Nov. 1316 (s. das.) hängt und von welchem Grotefend a. a. O. schreibt, "scheint echt zu sein." Ausserdem machen beide Urkunden einen ganz unverdächtigen Eindruck.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.